Einleitung
Google zieht die Notbremse: Mit dem neuesten Chrome-Update macht der Konzern endlich ernst im Kampf gegen Benachrichtigungs-Spam.
Webseiten, die Nutzer mit überflüssigen Push-Meldungen überhäufen oder kaum noch Interaktion verzeichnen, verlieren automatisch ihre Berechtigung, Benachrichtigungen zu senden.
Das Update betrifft sowohl Android als auch Desktop – und sorgt damit für deutlich weniger Lärm im Browser.
Die Idee dahinter ist einfach: Wenn du mit einer Website über längere Zeit nicht interagierst, zieht Chrome ihr das Megafon ab.
Was sich technisch ändert
Das neue System basiert auf Chromes bestehendem Safety-Check. Wie bei Kamera- oder Standortfreigaben werden auch Benachrichtigungsrechte automatisch entzogen, wenn sie über einen längeren Zeitraum ungenutzt bleiben.
Laut Google erhalten weniger als 1 % aller Web-Push-Benachrichtigungen überhaupt Klicks – ein klarer Hinweis auf massiven Overhead und Reizüberflutung.
Mit dem Update will Chrome genau diese „toten Abos“ aufräumen.
Die Änderungen betreffen sowohl klassische Websites als auch Progressive Web Apps (PWAs). Letztere bilden allerdings eine Ausnahme:
Wer eine Web-App aktiv installiert hat, behält seine Berechtigung, erhält aber einen Hinweis, dass Chrome Benachrichtigungen automatisch deaktivieren kann – inklusive der Option, sie manuell wieder zu aktivieren.
Für wen das Update gilt
Das Feature wird seit Mitte Oktober 2025 schrittweise weltweit ausgerollt. Es gilt für alle Chrome-Nutzer auf Android, Windows, macOS und ChromeOS.
Die automatische Deaktivierung betrifft ausschließlich Seiten, mit denen der Nutzer über längere Zeit nicht interagierthat – also keine Klicks, keine Besuche, keine Sichtkontakte mit aktiven Pushes.
Unternehmen mit regelmäßigen Visits, neuen Inhalten oder aktiver Userbase müssen also keine Angst haben.
Aber: Wer seine Push-Strategie vernachlässigt oder zu früh im Funnel anfragt, riskiert künftig, im Browser einfach stummgeschaltet zu werden.
Was Website-Betreiber jetzt beachten sollten
Für Website-Betreiber ist dieses Update ein Weckruf.
Push-Benachrichtigungen bleiben nützlich, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst werden – nicht beim ersten Seitenaufruf, sondern nach Relevanzsignal oder Conversion-Event.
Wer Nutzer direkt beim Einstieg mit einem Push-Opt-in überfällt, riskiert nicht nur Ablehnung, sondern künftig auch den automatischen Verlust seiner Berechtigung.
Besser ist eine durchdachte Strategie: erst Engagement aufbauen, dann opt-in anbieten – oder auf E-Mail- und In-App-Kommunikation umsteigen, wo langfristigere Bindung möglich ist.
Unternehmen, die ihre Push-Kommunikation analysieren, segmentieren und an Touchpoints ausrichten, behalten Sichtbarkeit – auch in einer Welt, in der Chrome rigoros aufräumt.
Fazit: Weniger Lärm, mehr Relevanz
Chrome schließt ein Kapitel übertriebener Benachrichtigungspolitik.
Für Nutzer bedeutet das weniger Ablenkung, für Marken mehr Verantwortung. Wer Push weiter nutzen will, muss qualitativ statt quantitativ denken – und den richtigen Moment treffen.
Das ist kein Rückschritt, sondern ein Reboot: Relevante Kommunikation bleibt, der Rest wird leise.
Weniger Spam, mehr Signal – das ist die neue Regel für Push im Jahr 2025.