Schema für LLMs: Warum viele SEO-Agenturen in die Irre führen – und was wirklich funktioniert

Nicolas Fuchs

Montag, 29. September 2025, 11:14
  • SEO-Agenturen verkaufen „Schema für LLMs“ als angeblich notwendigen Faktor für AI-Sichtbarkeit, obwohl Experimente zeigen, dass es keine Wirkung hat.
  • Mark Williams-Cook demonstrierte, dass ChatGPT Schema-Daten ignoriert und falsche Ausgaben liefert.
  • Julio C. Guevara bewies, dass nur sichtbarer HTML-Text von LLMs verarbeitet wird, während reines Schema keine Ergebnisse erzeugt.
  • Agenturen nutzen die Unsicherheit, um teure Schema-Implementierungen zu verkaufen, ohne dass Kunden einen realen Nutzen haben.
  • Die tatsächliche Lösung liegt in hochwertigen, sichtbaren Inhalten, die Fragen der Zielgruppe beantworten – nicht in unsichtbarem Markup.
Who: SEO-Experten Mark Williams-Cook und Julio C. Guevara; betroffen sind Unternehmen, die mit Agenturen arbeiten; indirekt die SEO-Branche.

What: Enthüllung, dass Schema-Markup keinen Einfluss auf LLM-Antworten hat; Experimente belegen, dass sichtbarer Content entscheidend ist.

When: Experimente und Posts wurden 2024/2025 veröffentlicht; Thema gewinnt aktuell durch AI-Suchtrends an Aufmerksamkeit.

Where: Getestet in ChatGPT und anderen LLM-Umgebungen; Diskussion breit über LinkedIn und SEO-Communities.

Why: Agenturen nutzen „Schema für AI“ als Verkaufsargument, um hohe Preise für Leistungen zu rechtfertigen, die nachweislich keine Wirkung haben.
Agenturen mit „Schema für AI“-Narrativ
  • Präsentieren Schema als strategischen Hebel für AI-Sichtbarkeit.
  • Nutzen Angst vor dem Verpassen der AI-Revolution, um Leistungen teuer zu verkaufen.
  • Verweisen auf die Rolle von Schema in klassischem SEO, übertragen diese Logik aber falsch auf LLMs.


Kritische Stimmen (Williams-Cook, Guevara, SEO-Community)
  • Zeigen mit Experimenten, dass LLMs unsichtbares Schema ignorieren.
  • Betonen, dass nur sichtbarer Content und klar strukturierte Texte von Sprachmodellen genutzt werden.
  • Fordern Unternehmen auf, sich auf Inhalte zu konzentrieren, statt in nutzlose Maßnahmen zu investieren.


Die Kernspannung: Agenturen verdienen an komplexem, aber wirkungslosem Schema – während reale AI-Sichtbarkeit nur über hochwertigen, sichtbaren Content entsteht.
Key Value
Event Nature Aufdeckung falscher SEO-Versprechen zu „Schema für LLMs“
Akteure SEO-Experten Mark Williams-Cook & Julio C. Guevara, SEO-Agenturen, Unternehmen als Kunden
Kernergebnis LLMs verarbeiten sichtbaren Content, nicht unsichtbares Schema
Nachweis LinkedIn-Post von Williams-Cook; Testreihen von Guevara mit zwei Produktseiten
Agentur-Taktik Verkauf von teurem Nischenschema als angeblich notwendige AI-Strategie
Effektiver Ansatz Gut strukturierte, sichtbare Inhalte, die echte Nutzerfragen beantworten
Strategische Relevanz Verhindert Fehlinvestitionen, stärkt nachhaltige SEO-Strategien, entlarvt Scharlatanerie in der Branche

Einleitung

Mit dem Aufstieg von KI-Systemen wie ChatGPT und Gemini tauchen immer wieder neue Schlagworte auf, die angeblich unverzichtbar für die digitale Sichtbarkeit sind. Eines davon lautet „Schema für AI“ – ein Versprechen, das viele Unternehmen neugierig macht. Manche SEO-Agenturen nutzen diese Unsicherheit, um teure Leistungen zu verkaufen. Doch aktuelle Experimente zeigen deutlich: Das Versprechen, mit speziellem Schema-Markup in KI-Antworten aufzutauchen, hält nicht stand.

Der Ursprung: Warum Schema überhaupt wichtig wurde

Schema.org hat sich in der klassischen Suchmaschinenoptimierung etabliert, weil es Google half, Inhalte besser zu verstehen. Mit strukturierten Daten wurden Rezepte, Produkte oder Veranstaltungen so markiert, dass Suchmaschinen daraus Rich Snippets oder Bewertungssterne erzeugen konnten. Für Websites war das ein enormer Vorteil, weil es die Sichtbarkeit in den SERPs erhöhte und die Klickrate verbesserte.

Doch was für Google-Snippets nützlich war, überträgt sich nicht automatisch auf LLMs. Sprachmodelle arbeiten anders: Sie verarbeiten Inhalte, indem sie Muster im sichtbaren Text erkennen, nicht im unsichtbaren Markup.

Der virale Test von Mark Williams-Cook

SEO-Experte Mark Williams-Cook hat diese Diskrepanz jüngst öffentlich gemacht. In einem viel beachteten LinkedIn-Post zeigte er, wie ChatGPT Schema-Daten für Produkte komplett missinterpretierte. Trotz sauber eingebautem Markup ignorierte das Modell die Informationen und gab ungenaue Antworten zurück. Sein Beispiel machte klar: LLMs nutzen Schema nicht zuverlässig – selbst dann, wenn es technisch korrekt eingebunden ist.

Julio C. Guevaras Experiment

Noch eindeutiger waren die Ergebnisse eines Experiments von Julio C. Guevara. Er erstellte zwei nahezu identische Produktseiten: eine mit sichtbarem HTML-Text und Schema, die andere mit reinem Schema ohne sichtbaren Content. Anschließend testete er hunderte Prompts in ChatGPT. Das Ergebnis war eindeutig: Nur die Seite mit sichtbarem Text wurde korrekt wiedergegeben, die reine Schema-Seite blieb für das Modell unsichtbar.

Guevaras Fazit war unmissverständlich: Wer behauptet, strukturiertes Markup allein sei ein Schlüssel für AI-Sichtbarkeit, versteht die Funktionsweise von LLMs nicht oder nutzt die Unklarheit gezielt für teure Verkaufsargumente.

Warum Agenturen diese Masche nutzen

Für Agenturen ist „Schema für AI“ ein lukratives Angebot. Komplexe Markups wirken technisch anspruchsvoll, und besonders in Nischenbereichen lassen sich hohe Preise rechtfertigen. Kunden, die mit der Thematik wenig vertraut sind, zahlen bereitwillig, wenn man ihnen versichert, dass dies die einzige Möglichkeit sei, in KI-Antworten aufzutauchen.

Das Problem dabei: Die versprochene Wirkung bleibt aus. Während Schema in der klassischen SEO weiterhin einen Nutzen hat, spielt es für die Antworten von Sprachmodellen nach aktuellem Stand praktisch keine Rolle.

Was wirklich zählt

Die bisherigen Tests zeigen klar, dass sichtbare Inhalte den Unterschied machen. LLMs erfassen Texte, die für den Nutzer direkt auf der Seite erkennbar sind. Das bedeutet, dass hochwertige Inhalte, die die Fragen der Zielgruppe beantworten, die beste Grundlage für Sichtbarkeit in AI-Outputs bilden. Auch eine klare Struktur mit verständlichen Überschriften und gut lesbaren Absätzen unterstützt dieses Ziel – allerdings als Hilfestellung für den Menschen, nicht als geheimes Signal für die Maschine.

Schema bleibt sinnvoll, wenn es darum geht, in den klassischen Suchergebnissen zusätzliche Features zu erzielen. Doch für KI-basierte Antworten ist es weder ein Shortcut noch eine geheime Eintrittskarte.

Fazit

„Schema für AI“ klingt wie ein logischer Fortschritt, ist derzeit aber mehr Marketing-Trick als echte Strategie. Die Experimente von Williams-Cook und Guevara zeigen, dass LLMs sichtbare Inhalte verarbeiten, nicht unsichtbares Markup. Unternehmen sollten sich deshalb nicht von vermeintlichen Exklusiv-Leistungen blenden lassen, sondern in das investieren, was nachweislich funktioniert: hochwertige Inhalte, transparente Produktdarstellungen und eine klare inhaltliche Struktur.

So entsteht nicht nur Sichtbarkeit in klassischen Suchmaschinen, sondern auch eine reale Chance, in den Antworten moderner KI-Modelle aufzutauchen – ganz ohne überflüssige Kosten.

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